Lexikon

Annuität

Als Annuität wird ein vom Kreditnehmer jährlich zu zahlender Betrag für die Tilgung und Verzinsung eines Darlehens bezeichnet. Die Annuität beinhaltet eine Zins- und Tilgungsquote. Die jeweiligen Zahlungsmodalitäten werden im Darlehensvertrag festgehalten. Man unterscheidet zwischen variablen und konstanten Annuitäten. Während der Laufzeit eines so genannten Annuitätendarlehens verändern sich die Bedingungen zwischen den Zins- und Tilgungsanteilen.

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Die Rückzahlungsbeträge bleiben konstant. Wurde eine Zinsbindungsfrist festgelegt, wird durch regelmäßige Zahlungen der Zinsanteil minimiert. Gleichzeitig wird die Zahlung für den Tilgungsanteil erhöht. Ist ein Tilgungsbetrag gleichbleibend, wird von einem Abzahlungsdarlehen gesprochen, welches als auch variable Annuität bezeichnet wird. Hier werden anfallende Zinsen gesondert berechnet.

Annuitätenformel

Ein Annuitätendarlehen zeichnet sich durch konstant bleibende Rückzahlungsbeträge einer Restschuld aus. Da sich während der Laufzeit das Verhältnis zwischen den Tilgungs- und Zinsanteilen ändert, werden des Öfteren bei Vertragsbeginn die Höhe der Zinsen für einen gewissen Zeitraum festgelegt. Um eine Annuität zu bestimmen wendet die Finanzmathematik eine so genannte Annuitätenformel an.

Auf Basis des Tilgungs- und Zinssatzes wird diese Annuität berechnet. Beträgt der Zinssatz beispielsweise sechs Prozent und der Tilgungssatz mindestens ein Prozent wird bei einer Kreditsumme von 100.000 Euro eine jährliche Rate von 7.000 Euro fällig. Die Tilgung beginnt ab der Rückzahlung und endet mit der Laufzeit des Annuitätendarlehens.

Annuitätenrechner

Bei einem Annuitätendarlehen wird eine Kreditsumme, die sich aus der Tilgungs- und Zinsquote zusammensetzt, in gleichbleibenden Raten von einem Kreditnehmer regelmäßig zurückgezahlt. Die mathematische Berechnung der Annuität ist kompliziert. Ein Annuitätenrechner kann Abhilfe schaffen. Kreditinstitute wenden zur Berechnung der Annuität einen solchen Annuitätenrechner an.

Es handelt sich dabei um ein Computerprogramm, welches beispielsweise auch dem Kreditnehmer zur Verfügung steht. Einem Kreditnehmer kann dieses Computerprogramm kostenlos sowie kostenpflichtig in Anspruch nehmen. Mit einem Annuitätenrechner können die Raten für ein Annuitätendarlehen mühelos unter Einbeziehung sämtlicher Eckdaten genau berechnet werden. Somit erhält der Kreditnehmer einen detaillierten Überblick über die zu zahlendende monatliche Darlehensrate.

Annuitätenberechnung

Eine Annuität setzt sich aus Tilgung und Zinsleistung zusammen, die von einem Kreditgeber im Rahmen eines Annuitätendarlehens gewährt wird und von einem Kreditgeber zurückgezahlt werden muss. In die Berechnung der Annuität fließen die Höhe des Kapitalbedarfes, der Effektivzins, der Tilgungszeitraum sowie beispielsweise die beabsichtigte Zahlungsweise mit ein.

Für die Berechnung der Darlehensrate kann zusätzlich die Dauer der Sollzinsbindung, eine mögliche jährliche Sondertilgung und ebenfalls das gewünschte Auszahlungsdatum sowie das Bonitätsrisiko mit einbezogen werden. Jedoch ist hier der Vertragsumfang entscheidend. Zur Berechnung der Annuität werden zumeist mathematische Formeln angewandt. Mit Hilfe von speziellen Computerprogrammen verläuft die Berechnung von Annuitäten unkompliziert.

Anschlussfinanzierung

Ist eine Finanzierung eines Objektes ausgelaufen und die Restschuld noch nicht getilgt, kommt häufig die Frage auf, ob man eine Anschlussfinanzierung tätigen soll. Um eine Anschlussfinanzierung zu umgehen, kann die Restschuld nach Auslaufen des Vertrages in einer Einmalzahlung getilgt werden. Zumeist wird eine Anschlussfinanzierung als Verlängerung der vorangegangenen Finanzierung getätigt. Man nennt sie auch Prolongation.

Die vorangegebene Zinsbindung kann in ihrer Laufzeit vertraglich verlängert werden, bis die Schuld komplett getilgt ist. Der Vertragsumfang besteht weiterhin. Lediglich die Zinsbindungsfrist wird verlängert. Bei einer Anschlussfinanzierung kann der Kreditgeber dem Kreditnehmer jedoch schlechtere Konditionen anbieten oder zusätzliche Bearbeitungsgebühren in Rechnung stellen, was sich negativ auf den Vertragsumfang auswirken kann.

Effektivzins

Ein Effektivzins oder auch effektive Jahreszins ergibt sich aus der Berechnung der nominalen Kredithöhe zuzüglich den Zinsen, der Laufzeit und den Bearbeitungsgebühren eines Kreditvertrages. Somit dient der Effektivzins als Preisbemessungsgrenze und Indikator der Gesamtbelastung eines Kreditnehmers. Mit Hilfe des Effektivzinses wird dem Kreditnehmer unter anderem die Möglichkeit gegeben, entsprechende Kredit- oder Darlehensverträge mit einer Zinsfestschreibung zu vergleichen.

Der Effektivzins des Kreditgebers ist durch die Preisabgabenverordnung festgelegt, die dem Kreditnehmer zugänglich gemacht werden müssen. Der effektive Jahreszins ist für jeden Kreditnehmer eines einzelnen Kreditgebers gleichbleibend und kann sich nicht durch ein eventuelles Bonitätsrisiko verändern. Kann sich jedoch vom jeweiligen Kreditgeber unterscheiden.

Finanzierungsmodell

Finanzierungsmodelle sind im Kreditgeschäft häufig anzutreffen. Die Modalitäten eines Finanzierungsmodelles unterscheiden sich in Art und Form des zu finanzierenden Objektes. Als Finanzierungsmodell kann ein Bausparvertrag zuzüglich das darauf gewährte Darlehen, ein Annuitätendarlehen und ein Tilgungsdarlehen dienen. Ferner spielt die Eigenkapitalquote, die regelmäßigen Einnahmen des anzunehmenden Kreditnehmers eine Rolle.

Dementsprechende Sachwerte oder Geldwerte können als Sicherheitsleistung beigebracht oder beliehen werden. Für eine Finanzierung ist eine Finanzstrategie eine wichtige Voraussetzung. Die monatliche Belastung sollte in einem gesunden Einklang zu den Gesamtkosten stehen. Finanzierungsmodelle werden auf die persönlichen Verhältnisse eines Kreditnehmers individuell angepasst. Dies gilt nicht nur für Immobilienfinanzierung sondern für Finanzierungen im Allgemeinen.

Hypothekendarlehen

Das Hypothekendarlehen gilt als einer der wichtigen Bausteine der privaten Immobilienfinanzierung und beinhaltet das Grundpfandrecht auf eine, mit einem Darlehen belegte Immobilie. Das Hypothekendarlehen ist immer an das zu finanzierende Objekt oder Konsumgut gebunden. Die daraus resultierende Grundschuld wird ins Grundbuch eingetragen, bis diese erlischt. Somit dient das Objekt als Sicherheitsleistung.

Finanziert werden kann der Bau, der Erwerb oder die Modernisierung einer Immobilie. Die Finanzierung mit einem Hypothekenkredit hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ergibt sich aus der Sicherheitsleistung, da das Objekt zur Schuldentilgung verwertet werden kann. Der Nachteil ergibt sich durch die Grundbucheintragung. Der reibungslose Verkauf des Objektes wird behindert.

Kalkulationsgrundlage

Das Wort Kalkulation leitet sich vom lateinischen Wort calculare ab, was im eigentlichen Sinne „rechnen“ bedeutet. Bei einer Kalkulation handelt es sich also um eine Berechnung unter Einbeziehung verschiedener Größen. Im Kreditgeschäft dienen beispielsweise die Laufzeit eines Vertrages, der Zinssatz und die Kreditsumme als feste Kalkulationsgröße. Daraus wird die Höhe der Rückzahlungssumme ermittelt und festgesetzt.

Im betriebswirtschaftlichen Sinne dient eine Kalkulation zur Ermittlung von Stückkosten für Dienstleistungen oder Ware, zur Ermittlung von Produktionskosten sowie zur Ermittlung des Preises inklusive der Einberechnung des zu erwartenden Gewinns. Bei jedem dienstleistenden und handelnden Unternehmen ist diese Kalkulation unterschiedlich. Der Kalkulationsgrundlage unterliegt eine betriebliche Kostenrechnung.

Kreditschuld

Beansprucht ein Kreditnehmer bei einem Kreditgeber ein Darlehen, wird dieses in Form eines Vertrages geregelt. Der Kreditgeber verpflichtet sich zur Bereitstellung des Kapitals währenddessen sich der Kreditnehmer dazu verpflichtet, das Kapital im Rahmen der vertraglichen Vereinbarung zu tilgen. Kommt es während der Vertragslaufzeit zu Forderungs- oder Zahlungsausfällen spricht man von Kreditschulden.

Nach deutschem Recht sind Kreditschulden vollstreckbar. Die Umgangsweise mit Kreditschulden handhaben die Kreditgeber unterschiedlich. Diese bewegen sich jedoch immer im gesetzlichen Rahmen. Um Kreditschulden seitens des Kunden vorzubeugen, bieten Kreditgeber so genannte Restschuldversicherungen an. Kommt der Kreditnehmer seiner Verpflichtung zur Ausgleichung der Kreditschuld nicht nach, kann der Kreditgeber den Vertrag kündigen.

Restschuld

Bei Aufnahme eines Darlehens oder eines Kredites wird der verbleibende Geldanteil, welcher noch nicht vom Kreditnehmer durch Tilgung an den Kreditgeber zurückgeführt wurde, als Restschuld bezeichnet. Die Restschuld ergibt sich aus der Differenz der Gesamtschuld und der bisherigen Tilgung während der Laufzeit eines Kreditvertrages. Es ist üblich, dass Kreditgeber so genannte Restschuldversicherungen anbieten.

So soll bei Berufsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder Tod eines Kreditnehmers die Ausgleichung der Restschuld gewährleistet werden. Eine Restschuldversicherung wirkt sich maßgeblich auf die Kosten der Kreditrückführung aus und kann die Kreditbelastung um ein vielfaches erhöhen. Im Unglücksfall übernimmt die Restschuldversicherung jedoch die Kreditbelastungen für einen vorab festgelegten Zeitraum.

Sondertilgung

Im Rahmen eines Kreditgeschäftes werden Laufzeiten, Höhe der Rückzahlungen und Zinsen im Kreditvertrag festgehalten. Viele Kreditgeber räumen ihren Kunden das Recht auf eine Sonderzahlung zur Tilgung ihrer Schuld ein. Sie wird auch unplanmäßige Sondertilgung bezeichnet. Der Kreditgeber setzt bei Vertragsabschluss üblicherweise die Höhe einer möglichen Sondertilgung fest.

Die Sondertilgung dient dazu, die monatliche Belastung des Kreditnehmers zu minimieren oder den Tilgungszeitraum zu verkürzen. Das Recht auf eine Sondertilgung ist jedoch häufig mit einem höheren Zinssatz verbunden. Der deutsche Gesetzgeber hat festgelegt, dass ein Kreditnehmer nach zehn Jahren trotz einer vertraglichen Zinsbindungsvereinbarung ein Sonderkündigungsrecht beanspruchen kann. Das Darlehen kann dann entweder ganz oder teilweise getilgt werden.

Tilgung

Unter einer Tilgung versteht man die Rückzahlung einer offenen Geldschuld im Kreditgeschäft. Zugrundeliegend können ein Darlehensvertrag, ein Kreditvertrag oder eine Anleihe sein. Der Vertragsumfang bestimmt die Höhe der Schuld und dessen Rückzahlungssumme inklusive Zinszahlungen, die Zinshöhe sowie die Laufzeit. Die Tilgung kann mittels Einmalzahlung oder einer Ratenzahlung erfolgen.

Man spricht von einer endfälligen Tilgung, wenn während der Laufzeit nur die Rückführung von fälligen Zinszahlungen erfolgt. Die Schuld wird am Ende der Vertragslaufzeit getilgt. Bei einer Ratentilgung werden die Zinszahlungen mit der Restschuld angeglichen, so dass sich insgesamt ein fallender Zahlungsverlauf ergibt. Ein gleich bleibender Zahlungsverlauf ergibt sich aus einem Annuitätendarlehen.

Tilgungsdarlehen

Das Tilgungsdarlehen wird auch als Abzahlungsdarlehen bezeichnet. Im Gegensatz zum Annuitätsdarlehen zeichnet sich ein Tilgungsdarlehen dadurch aus, dass der Tilgungsanteil vorab vertraglich festgelegt wurde und sich während der Vertragslaufzeitzeit nicht verändert. Bei jeder Zahlung wird die Tilgung verringert, was sich wiederum positiv auf die Zinslast auswirkt, da diese sich stetig verringert.

Somit weist die Zinshöhe keine Auswirkung auf die Dauer eines Darlehns auf. Der Unterschied zwischen einem Tilgungsdarlehen und einem Annuitätendarlehen bezieht sich also auf die Höhe der Tilgungsleistungen. Bei einem so genannten Tilgungsdarlehen verringert sich also die Tilgungsleistung während sie bei einem Annuitätendarlehen bis zur vollständigen Tilgung konstant bleibt.

Zinssatz

Der so genannte Zinssatz wird als Preis für die Übertragung oder Übereignung von Kapital benannt. Der Zinssatz wird in Prozent ausgezeichnet. Generell unterscheidet man zwischen Zinssatz (i) und Zinsfuß (p). So ist der Zinssatz i = p / 100 und der Zinsfuß p = Prozentzinssatz. Beantragt ein Verbraucher bei einem Kreditgeber einen bestimmten Geldbetrag, muss der Schuldner für die Leihgabe einen zusätzlichen Betrag entrichten.

Dieser wird Zinssatz genannt und ist hauptsächlich auf ein Jahr bezogen oder für die Vertragslaufzeit festgelegt. Die Höhe des Zinses hängt von verschiedenen Faktoren ab. So kann durch ein negatives Rating des Kreditnehmers der Zinssatz höher liegen.